1. Was ist ein Humidor?
Wer sich den Namen des Zigarrenbehälters vom Lateinischen (humidus) oder Englischen (humid) abzuleiten versucht, gelangt schnell zu der Hauptaufgabe des Humidors. Diese muss anscheinend etwas mit Feuchtigkeit zu tun haben. Tabak selbst hat seinen Ursprung nämlich in Südamerika, wo eine ganz andere Luftfeuchtigkeit herrscht als hier in unserer gemäßigteren Klimazone. Zwar bestehen Zigarren aus getrockneten Tabakblättern, aber sie dürfen keinesfalls zu trocken sein. Die hohe Feuchtigkeit in Südamerika hält den Tabak feucht und verhindert das Zerbröseln und einen unangenehmen Nachgeschmack. Anders sieht es in unserer Klimazone aus. Selbst, wer Zigaretten selbst dreht oder stopft, wird sich bereits das eine oder andere Mal über trockene Tabakreste geärgert haben, die sich weder verarbeiten lassen, noch besonders gut schmecken. Zigarren-Raucher sind beim Genuss ihre Tabak-Schätze noch deutlich sorgsamer. Schließlich handelt es sich hierbei um ein Luxusprodukt, das häufig auch als Statussymbol fungiert. Aus diesem Grund hat die fachgerechte Lagerung einen umso höheren Stellenwert. Damit die Zigarren nicht unter zu trockener Luft leiden, kann ein Connaisseur, also ein Zigarren-Liebhaber, einen speziellen Behälter für seine Kostbarkeiten erwerben. Dabei handelt es sich zumeist um eine edle Holzkiste, die in ihrem Inneren eine tropische Luftfeuchtigkeit bietet. Diese 68 bis 75 Prozent werden konstant aufrechterhalten, sodass die Zigarren selbst über mehrere Jahre gelagert werden können. Dies funktioniert mit dem innen befindlichen Befeuchter, der mit destilliertem Wasser befüllt wird. Das Wasser wird sehr fein vernebelt und erhält so die Zigarren feucht. Zusätzlich befindet sich im Deckel häufig ein Hygrometer, damit der Raucher die Luftfeuchtigkeit in seinem Zigarrenkasten auch kontrollieren kann.