Luftig leicht durch den Sommer
Inhaltsverzeichnis
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Der Sommer verspricht Sonne, Urlaub, Strand und Badespaß. Viele Menschen genießen die warme Jahreszeit und die Annehmlichkeiten, die sie mit sich bringt. Während der heißen Tage des Jahres ist leichte und luftige Kleidung besonders beliebt. Auch das Schuhwerk wird dem angepasst und soll möglichst viel Abkühlung bringen. So hat sich in den letzten Jahren der Flip Flop von der rein praktischen Badesandale zu einem nicht mehr wegzudenkenden Sommer-Accessoire gemausert, das sich neben anderen Sandalen selbstbewusst behaupten konnte. Der Zehentrenner findet sich mittlerweile in den meisten Schuhschränken. Sein alleiniger Daseinszweck ist nicht nur mehr die reine Schutzfunktion der nackten Füße vor heißem Sand, Glassplittern, Schmutz oder Fußpilz auf Schwimmbadböden und Duschen; der Flip Flop hat längst Modewelt und Innenstädte erobert. Ob nun am Pool, zum Duschen nach dem Sport, als Alternative zum klassischen Hausschuh oder für den Stadtbummel, die fröhlichen bunten Begleiter sind überall dabei. Auf der anderen Seite haben Flip Flops nicht den besten Ruf. Immer wieder gibt es Berichte über Schädigungen der Muskulatur, Verletzungsgefahr oder gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe. Ob und wie es eine einfache Badesandale schafft die Rolle als Sommer-Allrounder auszufüllen, soll dieser Flip Flop Test zeigen.
1. Was genau sind Flip Flops eigentlich?
Der historische Flip Flop: Die Grundform der Flip Flops geht auf Schuhe zurück, wie sie bereits im Alten Ägypten getragen wurden. Diese wurden aus Papyrus, Leder oder geflochtenen Palmwedeln gefertigt. Es existieren noch erhaltene Exemplare aus Leder, die auf circa 1550 vor Christi Geburt datiert wurden. Die traditionelle Zehentrenner-Variante, die hierzulande wohl am bekanntesten ist, sind die japanischen Zori Sandalen. Diese werden, im Gegensatz zum beliebten Sommerschuh, mit passenden Socken getragen, die Platz für den Zehensteg lassen. Heimkehrende US-amerikanische Soldaten haben die Zori nach Ende des zweiten Weltkriegs aus Japan mitgebracht und in ihrer Heimat bekannt gemacht.
2. Überlegungen, die bei der Kaufentscheidung eine Rolle spielen sollten
2.1 Verarbeitung
Um vor bösen Überraschungen möglichst geschützt zu sein, sollte nicht einfach das erstbeste Modell gekauft werden. Vor dem Kauf sollten sowohl Material als auch Verarbeitung daher genau geprüft werden. Ein paar einfache und grundlegende Fragen können dabei helfen bei einem eigenen Flip Flop Vergleich zu einer Entscheidung zu kommen.
- Ist die Sohle dick genug, um Stöße abzufedern?
- Haben Zehensteg oder Seitenriemen scharfe Kanten?
- Wie stabil sind die einzelnen Teile miteinander verbunden?
- Können sie bei Belastung auseinanderreißen?
- Wie biegsam ist das Material? Könnte es brechen?
- Halten Applikationen und Drucke bei leichter Belastung?
2.2 Schadstoffbelastung
Wie bei vielen Kunststoffprodukten, vor allem im Niedrigpreissegment, sind gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe ein wichtiges Thema. Der Westdeutsche Rundfunk hat 2014 beispielsweise zwölf Modelle auf ihre Inhaltsstoffe untersuchen lassen und die Ergebnisse veröffentlicht. Getestet wurde auf Schwermetalle, die krebserregenden polyzyklisch aromatischen Kohlenwasserstoffe (kurz PAK) und das Vorhandensein von Lösungsmitteln. Ein weiteres Kriterium war der Geruch der Schuhe. In den meisten der gestesteten Schuhe wurde zumindest eine der Substanzen gefunden. Da man schädliche Inhaltsstoffe natürlich nicht sehen kann, empfiehlt es sich beim Kauf auf den Geruch der Flip Flops zu achten. Im Flip Flop Test des WDR wurde nämlich ebenfalls festgestellt, dass die Paare, die hier besonders negativ aufgefallen waren, einen stark unangenehmen chemischen Geruch verströmten. Eine gute Nachricht gibt es allerdings: Laut Angaben des Umweltbundesamtes hat die EU-Kommission im Herbst 2012 einen Vorschlag eingereicht, gesetzliche Grenzwerte für PAK in allen Produkten einzuführen, die bei Benutzung in Kontakt mit Haut und Schleimhäuten kommen. Regulär im Laden gekaufte Ware sollte also zumindest in dieser Hinsicht unbedenklich sein. Vorsicht geboten ist allerdings bei sehr günstiger Ware, wie sie zum Beispiel auf Trödel- und Flohmärkten verkauft wird, da diese häufig einer strengen Kontrolle entgeht.
2.3 Hygiene und Waschbarkeit
Der große Vorteil der bunten Badesandalen ist ihr pflegeleichtes Material. Kunststoff ist allerdings nicht gleich Kunststoff und nach übermäßig langem Tragen und Schwitzen kann gerade das entstehen, wovor sie ursprünglich schützen sollten – Fußpilz. Einige Hersteller werben damit, dass ihr verwendetes Material diesem vorbeugt. Durch das wasserfeste und nicht poröse Material seien deren Schuhe weniger geruchsanfällig als andere Kunststoffschuhe. Bakterien und Pilzen würde es erschwert sich im Schuh anzusiedeln. Zudem soll das Schaumharz sich durch die Körperwärme dem Fuß anpassen und beim Laufen die Schritte gut abfedern. Ein weiteres Kaufkriterium ist die Möglichkeit, verschmutzte Flip Flops zu waschen. Eine Eigenschaft, die vor allem dann von praktischem Nutzen ist, wenn die Schuhe bereits mit Bakterien oder Pilzen in Kontakt gekommen sind. Statt sie mühsam und mit chemischen Mitteln per Hand reinigen zu müssen, einfach in die Waschmaschine stecken und dann trocknen lassen.
3. Wann sollte auf das Tragen von Flip Flops besser verzichtet werden?
3.1 Nicht für jeden Zweck geeignet
Da die Sandaletten in der Regel kein festes Fußbett haben und auch eher lose am Fuß hängen, eignen sie sich nicht für unebenen Untergrund und Gelände. Heutzutage sind die meisten Menschen an feste und stützende Schuhe gewohnt, sodass die Füße sich darauf eingestellt haben. Der Flip Flop bietet hingegen kaum Halt, wodurch sich die Verletzungsgefahr durch Umknicken, Ausrutschen oder durch Stöcke und Steine auf dem Boden deutlich erhöht. Bei Wanderungen sollten also Wanderschuhe zum Einsatz kommen. Auch bei der Gartenarbeit empfiehlt sich festes Schuhwerk. Wer den Rasenmäher rausholt, sollte die Flip Flops wegpacken. Und auch beim Sport haben die locker sitzenden Freizeitlatschen nichts zu suchen. Auch im Auto sind Flip Flops besser nur Beifahrer. Die Stiftung Warentest widmete sich diesem weitverbreiteten Mythos. Sie stellte klar, dass, entgegen der weitverbreiteten Annahme, Flip Flops beim Fahren nicht grundsätzlich verboten sind. Somit wird beim Tragen von Flip Flops am Steuer auch kein Bußgeld fällig. Dennoch könnten sie im Falle eines Unfalles den Versicherungsschutz kosten. Eigentlich ist dieser unabhängig vom Schuhwerk. Allerdings könnte die Vollkasko trotzdem die Zahlung verweigern, weil das Tragen von Flip Flops eventuell als grob fahrlässig ausgelegt werden könnte. Also: Am Steuer lieber festes Schuhwerk tragen!
3.2 Orthopäden raten zur Vorsicht
Orthopäden warnen zudem davor, dass dauerhaftes Tragen Muskeln und Sehnen schädigen kann. Versuche auf dem Laufband haben gezeigt, dass die Probanden in Flip Flops weniger fest aufgetreten sind und kleinere Schritte gemacht haben, als in Laufschuhen. Daran ändert auch der Flip Flops Vergleichssieger nichts. Forscher der Auburn University in Alabama haben zudem herausgefunden, dass der mangelnde Halt und die dadurch verkrampfte Haltung der Zehen auf Dauer zu Schmerzen nicht nur in Füßen, sondern auch in den Beinen und sogar im Rücken führen kann. Um dies zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, dass die Sohle nicht zu dünn ist und im Idealfall über ein Fußbett verfügt, welches das Fußgewölbe stützt. Die verkrampfte Haltung in den Zehen lässt sich zudem durch eine passende Größe verringern, denn gerade bei einer zu großen Größe neigen die Zehen zum Verkrampfen, da sie den Schuh am Fuß halten wollen. Menschen, die unter Plattfüße leiden, sollten nach Expertenmeinung größtenteils auf das Tragen von Flip Flops verzichten, denn diese begünstigen und verstärken die Fußfehlstellung. Stattdessen sollten sie zu Schuhen mit richtigem, unterstützendem Fußbett greifen.
3.3 Das Wichtigste hier noch einmal zusammengefasst
Am besten ist es, sich unterschiedliche Modelle anzusehen und einen eigenen Flip Flop Vergleich zu startet. Nase auf, beim Flip Flop Kauf! Ein unangenehm chemischer Geruch kann auf eine hohe Schadstoffbelastung hindeuten. Der Flip Flop ist kein Schuh für jeden Tag. Flip Flops bieten dem Fuß sehr wenig Halt und oft keine gute Stoßdämpfung. Tragezeiten und Untergrund beachten. Für lange Spaziergänge, Wanderungen, oder querfeldein lieber festes Schuhwerk wählen. Auf Material und Qualität achten. Eine dickere Sohle mit Fußbett und angenehmes Material erhöhen den Tragekomfort und sorgen für gesunde Füße. Der persönliche Flip Flop Vergleichssieger kann für jeden ein anderer sein, ist mit ein wenig Recherche aber sicher zu finden.