Der Zirkus kommt in die Küche – Klarstein Food Circus im Einzeltest
Essen zubereiten von A wie Ananasragout bis Z wie Ziegenkäse-Risotto
Mit dem Essen ist das so eine Sache: Viele genießen gut zubereitete Gerichte, wenn da nur nicht das lästige Kochen wäre. Die Alternative ist der Gang ins Restaurant – allerdings machen ständige Besuche im Gourmet-Tempel nicht nur satt, sondern auch ganz schön pleite. Und für eine schnöde Tiefkühlpizza ist der eigene Gaumen definitiv zu schade. Feinschmecker, die zwar wenig Talent in der Küche besitzen, aber trotzdem gut essen wollen, ohne mittelfristig zu verarmen, sollten einen Blick auf den Food Circus von Klarstein riskieren. Wir haben das Gerät getestet und das Ergebnis mit allen Sinnen geprüft.
1. Jede Menge Möglichkeiten
Wir werfen einen kurzen Blick auf die zehn Grundfunktionen und wofür sie sich am besten eignen:
PROGRAMM | ZUBEHÖR | BESCHREIBUNG |
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Teig (Dough) |
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Mixen (Mix) |
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Hacken (Chop) |
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Zerkleinern (Blend) |
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Mahlen (Grind) |
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Schlagen (Whisk) |
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Milch (Milk) |
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Kochen (Cook) |
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Dünsten (Steam) |
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Anbraten (Saute) |
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Wir entscheiden uns für ein ausgewogenes Drei-Gänge-Menü, um die Stärken und Schwächen des Food Circus auszuloten: Erster Gang ist eine Cashewmilch, der zweite Gang besteht aus einer Süßkartoffelsuppe und zu guter Letzt wollen wir eine Guacamole servieren. Alle drei Gerichte unterscheiden sich sehr in der Zubereitung und verlangen der Maschine daher ganz verschiedene Fähigkeiten ab. Ist der Essenszirkus der Aufgabe gewachsen? Wir finden es heraus!
2. Aufbau und Verarbeitung

Blick in den Food Circus
Beim Auspacken des Food Circus fällt zum einen die Vielzahl an Auf- und Zusätzen auf, zum anderen die hochwertige Verarbeitung: Mit etwa 8 Kilogramm ist der Food Circus nicht gerade ein Leichtgewicht. Das macht sich auch in der Verarbeitung bemerkbar: Das Gerät hat einen festen Stand, wackelt und klappert nicht. Die Abdeckung der Rührschüssel lässt sich zwar nur mit einigem Kraftaufwand abnehmen, schließt das Gefäß dafür aber tadellos ab. Vier Saugnäpfe an der Unterseite halten den Küchenhelfer zudem bombenfest an seinem Platz – das ist auch dringend nötig, wie wir bald feststellen werden. Der erste Eindruck ist in jedem Fall positiv.
Das gilt auch für das Display rechts neben der Rührschüssel. Blau auf schwarz zeigt es gut lesbar die Zeit der Zubereitung und die Betriebstemperatur an. Ein kleines Symbol weist darauf hin, welches Programm gerade aktiv ist und eine Zahl verrät, auf welcher Leistungsstufe der Food Circus arbeitet. Unter dem Display wird erklärt, welches Programmsymbol für welche der zehn Funktionen steht – leider nur auf Englisch.
3. Erster Gang: Die Cashewmilch

Zutaten für die Cashewmilch
Die Zubereitung ist im besten Sinne narrensicher: Einfach alle Zutaten in die Rührschüssel, das richtige Programm, Zeit und Stufe einstellen und schon kann’s losgehen. Oder auch nicht: Wir haben die Abdeckung nicht richtig einrasten lassen – deshalb rührt der Küchenhelfer keinen Finger. Der Sicherheitsmechanismus funktioniert also offensichtlich. Nachdem der Deckel richtig eingeklickt ist, macht der Food Circus kurzen Prozess mit den Zutaten: Auf Geschwindigkeitsstufe 6 (von maximal 10) röhrt und rappelt der Food Circus schon gehörig und macht deutlich, warum die Saugnäpfe am Boden so wichtig sind – denn offenbar sind im Inneren der Maschine beachtliche Kräfte am Werk.
Kurz darauf ist der ganze Zauber auch schon vorbei und die fertige Cashewmilch in der Rührschüssel. Laut Rezept sollen wir die Masse noch durch ein feines Sieb gießen – aber das ist eigentlich gar nicht mehr nötig. Die Edelstahl-Klingen haben alles in eine Milchshake-artige Konsistenz verwandelt, die gut aussieht und angenehm zimtig riecht. Auch der Geschmackstest wird mit Bravour bestanden: Alles in allem ein mehr als gelungener Einstieg für das Klarstein-Gerät. Aber jetzt haben wir Hunger auf mehr.
4. Zweiter Gang: Die Süßkartoffelsuppe

Die Fertige Süßkartoffelsuppe ist angerichtet
Bei den übrigen Zutaten gibt sich die Maschine keine Blöße und verarbeitet alles wie vorgesehen. Allerdings wird es nun ziemlich voll in der 2-Liter-Rührschüssel. Als alles eingefüllt ist, versinkt die Maximal-Befüllungsmarke schon deutlich unter dem Süßkartoffel-Gehackten. Trotzdem führt der Food Circus ohne Murren sein Kochprogramm aus. Dabei lässt das 1.100 Watt starke Heizelement seine Muskeln spielen. Wie uns das Display verrät, ist die Zieltemperatur schnell erreicht – bei der randvollen Schüssel ist das keine Selbstverständlichkeit. Nach einer halben Stunde duftet es schon sehr gut in der VerbraucherWelt-Küche. Noch kurz alles pürieren – an dieser Stelle heult der Motor des Küchenhelfers kräftig los –, dann ist alles fertig.
Bei der Süßkartoffelsuppe leistet sich das ansonsten schön gestaltete Kochbuch ein paar Schnitzer: Eine Zutat steht zweimal in der Liste (die Brühe), eine andere kommt im Zubereitungs-Text gar nicht mehr vor (der Zucker). Außerdem fehlt einigen Formulierungen die nötige Genauigkeit: Ist mit „klein schneiden“ die Hacken-Funktion (Chop) gemeint, oder doch das Zerkleinern-Programm (Blend)? Auch die englischen Bezeichnungen unter den Symbolen tragen dabei eher zur Verwirrung bei, als zu helfen. Zu guter Letzt weist uns die Text erst auf das getrennte Anschwitzen der Zwiebeln hin, nachdem wir sie schon mit den anderen Zutaten durchgehäckselt haben. Ein etwas besserer Blick fürs Detail hätte der Anleitung an dieser Stelle gut getan.
Ende gut, alles gut: Die Süßkartoffelsuppe kommt bei unserer Verkostung bestens an – sämtliche Schüsseln und Schalen werden mit Begeisterung geleert, einige Male darf es sogar ein Nachschlag sein. Einzig die große Menge an Gemüsebrühe ist nicht nach jedermanns Geschmack: Sie stellt sich dadurch zu sehr in den Vordergrund, die übrigen Zutaten schmeckt man dagegen kaum heraus. Beim nächsten Mal – und das wird es bestimmt geben – nehmen wir einfach die halbe Menge Brühe. Zum Glück lässt das Kochbuch mehrere Zeilen für eigene Ergänzungen frei. So kann jeder den Gerichten den persönlichen Feinschliff verpassen.
5. Dritter Gang: Die Guacamole

Fertig zubereitete Guacamole
Das Finale unseres Menüs bestreitet ein Klassiker der mexikanischen Küche: Guacamole! Nach dem vergleichsweise aufwändigen Hauptgang geht es nun wieder einfacher zu: Einfach alle Zutaten in die Rührschüssel gegeben, das passende Programm eingestellt – den Rest übernimmt die Maschine. Die größte Extravaganz ist diesmal wohl der Aufschlageinsatz, der von der Form her entfernt an einen Schmetterling erinnert. Das Rühr-Zubehör lässt sich problemlos auf die Halterung in der Schüssel aufstecken und soll die Zutaten vermengen, ohne sie zu zerkleinern. Nach gerade mal zehn Sekunden Getöse präsentiert uns der Food Circus die fertige Guacamole.
Optisch überzeugt der Avocado-Dip auf ganzer Linie: Die Konsistenz stimmt, von der cremigen Gesamt-Textur bis hin zu den intakten Tomatenwürfeln – eine echte Punktlandung. Beim Geschmackstest spaltet die Guacamole jedoch die Tester: Zwar kommt das untypische Rezept – anstelle von Zitrone oder Limette kommt Grapefruitsaft in den Dip – insgesamt gut an, doch einigen ist die Nachspeise definitiv zu scharf! Selbst die hartgesottenen Chili-Fans unter den Testern geben zu, dass sie das Gericht für ihre Gäste weniger spicy zubereiten würden. Mit frischem Baguette als Beilage und etwas Cashewmilch lässt sich der schlimmste Gaumenbrand zwar löschen – beim nächsten Mal vertrauen wir dem Kochbuch aber nicht ganz so blind und treten beim Schärfegrad lieber etwas auf die Bremse.
6. Der Abwasch
7. Fazit

Die verspeiste Süßkartoffelsuppe
Sehr gut gefallen hat uns das mitgelieferte Kochbuch. Unter den 100 Rezepten ist bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei. Die schicke Gestaltung und die tollen Fotos machen auf jeden Fall Lust aufs Ausprobieren. Die Anleitungen sind leicht verständlich und genau auf die Zubereitung mit dem Food Circus ausgelegt: Zeiten, Programme und Stufen sind angegeben – da kann man ziemlich wenig falsch machen. Allerdings sind einige Formulierungen zu ungenau, so dass man gelegentlich raten muss, welche Funktion denn nun die richtige ist. Letztendlich schadet das aber kaum – im Test sind uns zumindest alle Gerichte auf Anhieb gelungen. Wir werden auf jeden Fall noch weitere der Rezepte testen – allein schon, um die zusätzlichen Funktionen des Food Circus auszuprobieren. Vor allem der große Dampfgar-Aufsatz hat uns neugierig gemacht, aber auch beim Zubereiten von Teigen dürfte das Gerät ganze Arbeit leisten.
Insgesamt ist der Food Circus ein toller Küchenhelfer. Koch-Enthusiasten, die ohnehin eine gut ausgestattete Küche haben, sollten sich aber fragen, ob sie das Gerät wirklich brauchen: Die meisten Aktionen kann man mit einem Stabmixer, einem Satz guter Kochmesser und einem Handmixer auch selbst ausführen. Vor allem, weil der Food Circus beim Zerkleinern großer, harter Lebensmitteln gelegentlich schwächelt, sollte man zumindest ein zuverlässiges Messer im Haus haben. Außerdem ist die 2-Liter-Rührschüssel etwas klein, wenn man häufig für viele Leute kocht. Einen großen Trumpf kann der Food Circus beim Abwasch ausspielen: Weil das Gerät gut zerlegbar ist und keine schwer erreichbaren Ecken aufweist, ist man viel schneller mit dem Saubermachen fertig, als wenn man Töpfe, Pfannen, Rührlöffel & Co. einzeln spülen müsste. Die VerbraucherWelt-Redaktion ist jedenfalls sehr angetan vom Food Circus – und wird sicher noch einige weitere der kulinarischen Vorführungen mitmachen.
Die getesteten Produkte wurden uns unentgeltlich von den Herstellern zur Verfügung gestellt. Im Anschluss an die Tests werden die Produkte verlost oder gespendet.